Aphasie

Aphasie

Eine Aphasie (altgriechisch ἀφασία aphasía „Sprachlosigkeit“) ist eine erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Läsion (Schädigung) in der dominanten, meist der linken, Großhirnhemisphäre („Großhirnhalbseite“) eines Menschen. Aphasien können als Resultat verschiedener Erkrankungen entstehen, wie beispielsweise Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Gehirnblutung nach Venenthrombose, Tumoren, entzündlichen Erkrankungen, Intoxikation. Sie treten erst nach abgeschlossenem Spracherwerb auf und werden von Sprachentwicklungsstörungen unterschieden.

Aphasien verursachen Beeinträchtigungen in den sprachlichen Bereichen Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen, in unterschiedlichen Schweregraden, aber auch in nichtsprachlichen Bereichen. Sprachliche und nichtsprachliche Symptome sind in charakteristischer Weise kombiniert, weshalb Aphasie oder aphasische Störungen auch als multimodale Störungen bezeichnet werden.

Sprachstörungen nach Hirnverletzungen wurden bereits in der Antike beschrieben, systematisch untersucht wurden die Zusammenhänge jedoch erst im 19. Jahrhundert. Die Bezeichnung Aphasie wurde 1864 von Armand Trousseau in die Medizin eingeführt. Ursprünglich bezeichnete Aphasie einen kompletten Sprachverlust, während leichtere Beeinträchtigungen mit dem Terminus Dysphasie belegt wurden. Aufgrund praktischer Abgrenzungsprobleme kam es zu einer Bedeutungserweiterung von Aphasie für alle Fälle einer erworbenen Sprachstörung.

Quelle: Wikipedia