Dyslalie

Dyslalie

Dyslalie ist ein Sammelbegriff für Störungen der Aussprache oder der Artikulation. Die frühere, heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung lautet Stammeln. Umgangssprachlich wird unter Stammeln oft eher Stottern verstanden. Selbst in der Fachliteratur findet sich gelegentlich diese falsche Gleichsetzung.

Im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs hat man sich auch vom Begriff „Dyslalie“ distanziert und nutzt zur Bezeichnung eher Wörter wie „Aussprachestörung“ oder „Artikulationsstörung“. In der eher medizinisch-therapeutischen Fachliteratur findet jedoch weiterhin der Begriff „Dyslalie“ Verwendung.

Grundsätzlich werden zwei Typen von Dyslalien unterschieden: Störungen im phonetischen Bereich und Störungen im phonologischen Bereich.

Unter dem phonetischen Aspekt sind Dyslalien Störungen bei der Bildung von Sprachlauten: Laute können aufgrund von artikulationsmotorischen Schwierigkeiten nicht korrekt gebildet werden; es handelt sich also um eine Sprechstörung. Das gängigste Beispiel für eine solche Störung ist der Sigmatismus („Lispeln“), bei dem S-Laute und Sibilanten fehlerhaft gebildet werden.
Der phonologische Aspekt hingegen sieht Dyslalien als Störungen bei der Verwendung von Sprachlauten: Laute können zwar isoliert korrekt gebildet, aber nicht gemäß den sprachsystematischen Regeln angewandt werden. Häufig werden sie ausgelassen oder durch andere muttersprachliche Laute ersetzt, beispielsweise das ​/⁠k⁠/​ durch das ​/⁠t⁠/​. Es handelt sich hierbei also um eine Sprachstörung.
Seltener tritt auch eine Mischform beider Störungen auf, die als phonetisch-phonologische Störung bezeichnet wird. Bei dieser Form bedingen sich Lautbildungs- und Lautverwendungsstörungen gegenseitig.

Quelle: Wikipedia